Schwimmbecken voll mit Laub.
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Das Freibad in Eggloffstein ist in die Jahre gekommen. Zum Glück gibt's Fördergelder für die Sanierung des Freibads.

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Leere Becken statt Badespaß: Hoffen auf Freibad-Rettung

In Franken gibt es Bäder mit Charme, die im Dornröschenschlaf liegen. Denn sie sind in die Jahre gekommen und müssten saniert werden. Zum Glück gibt's Fördergelder, aber die alleine scheinen in der Fränkischen Schweiz das Problem nicht zu lösen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau am .

Das Freibad in Egloffstein in der Fränkischen Schweiz hat eine lange Geschichte. 1934 gebaut, lockte es viele Erholungssuchende aus Städten wie Nürnberg oder Fürth zum Sonnen und Baden nach Egloffstein. Doch das war einmal. Seit 2019 ist das Bad geschlossen. Der Förderverein des Freibads kämpft seit Jahren für die Wiedereröffnung.

Egloffstein kein Einzelfall

Geschlossen bleibt auch das im 20 Kilometer entfernten Streitberg gelegene historische Familien- und Flussschwimmbad. Die Besonderheit: Hier konnte unter anderem im eiskalten Flusswasser der Wiesent gebadet werden – zuletzt 2019. Jetzt wachsen Sträucher im Becken. Auch hier hat es sich ein Förderverein zur Aufgabe gemacht, das Bad von 1931 in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten. Gräfenberg kann als einziges im Bäderdreieck ab dem 15. Mai noch einmal öffnen. Aber auch dieses Freibad muss dringend saniert werden.

Bäder sind nicht nur Freizeitspaß

Bei den Bädern geht es dabei nicht nur um Freizeitspaß, hier lernen Kinder das Schwimmen. Durch Schließungen wird das erschwert. "Das sind natürlich die zur Verfügung stehenden Wasserflächen, die ich brauche, um den Kindern Schwimmen beizubringen", sagt Lothar Schnelle von der Wasserwacht in Nürnberg. Er sieht die geschlossenen Bäder aber nicht als einziges Problem. So braucht es auch Schwimmlehrer. Da seien laut Lothar Schnelle einerseits Verbände wie die Wasserwacht gefragt. Aber die Ehrenamtlichen allein könnten das nicht leisten. Eine weitere Möglichkeit, so Schnelle: der Versuch, den Schwimmunterricht in die Sportstunden zu integrieren.

Bundesförderung und Hilfe vom Freistaat

Zur Rettung der historischen Anlagen gab es eine gemeinsame Bundesförderung in Höhe von 3,8 Millionen Euro – für Egloffstein, Streitberg und Gräfenberg; plus Unterstützung des Freistaats Bayern. Es bleibt ein Eigenanteil. Für die Stadt Gräfenberg liegt der zum Beispiel bei 750.000 Euro.

Wettlauf gegen die Zeit

Die Fördermittel sind allerdings befristet – bis zum 31.12.2024. Sprich, es müsste noch in diesem Jahr mit den Baumaßnahmen für die Sanierungen begonnen werden. Dennoch tut sich bisher nichts. Der Förderbescheid liegt seit 2021 vor. Laut Stefan Förtsch (FWG/CSU), dem Bürgermeister des Marktes Egloffstein, warten alle drei Kommunen auf eine Stellungnahme der bayerischen Landesbaudirektion. Erst dann wird der Förderbescheid rechtskräftig.

Freibadfans helfen mit

Es fehlt außerdem noch der Eigenanteil der jeweiligen Kommune für die drei Bäder - aber auch der scheint machbar.

"70 Prozent haben wir geschafft, 70 Prozent vom Fördergeld für diese drei Bäder." Yves Kull-Porisch, 3. Vorstand Förderverein Egloffstein

Die Fördervereine hoffen nun auf weitere Unterstützung der Kommunen. Die historischen Freibäder in der Fränkischen Schweiz - 2026 könnten sie endgültig aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden.

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